Tim Cierpiszewski rekuriert mit seiner künstlerischen Auseinandersetzung auf unser kollektives gesellschafliches (Bild-)be- wusstsein – das Internet. In den vergangenen Jahren generierte und kultivierte Cierpiszewski sein eigenes Online-Archiv mit Bildern aus dem Internet, welches das Fundament seines Schaffens bildet. Innerhalb eines Prozesses der Aneignung und der Transformation bearbeitet, remixed und sampled er die ursprünglichen Bilder bis sie einen neuen Charakter entwickeln und es zu völlig eigenständigen Bildausschüssen kommt. Cierpiszewski sieht Räume, Gegebenheiten, Winkel, Flächen und reagiert darauf. Sie werden zu einem Teil seines Konzepts und seines Werkes, sowie zum Ausstellungsobjekt an sich.
In seiner jüngsten konzeptuellen Auseinandersetzung mit Malerei, reagiert er auf das neue Umfeld und auf die Architektur. Dafür nutzt er ca. dreitausend Bilder seines Archivs und erschafft damit eine Ausstellung mit einzigartigen Bildern, fließender Architekturen, Strukturen und Farbwelten, die den Raum erweitern, ergänzen, aber auch kontakarrieren – digitale Malerei.
Schon während seines Studiums beschäftigte sich Cierpiszewski intensiv mit Architektur, Statik, Raum, Fläche, Linie und Rahmen. Durch den Einsatz von Differenzen, Wiederholungen, Überlagerungen und komplexen Mustern erschafft er drei- dimensionale Werke, welche in Form von Büchern auf Bilder reagieren und diese innerhalb eines Konzeptes durchspielen. Aus diesen komplexen Bucharbeiten entstehen Drucke, Tafelbilder und Wandarbeiten, die wiederum Bezug zur ihm vorliegenden Architektur herstellen.
Nach seinem Studium der Philosophie an der Universität Essen studierte er bei Prof. Martin Gostner an der Kunstakademie Düsseldorf und Freie Kunst bei Prof. Maik und Dirk Löbbert an der Kunstakademie Münster. 2007 absolvierte er seinen Meisterschülerabschluss und erlangte 2009 den Akademiebrief. Neben zahlreichen Solo- und Gruppenausstellungen in ver- schiedenen Ländern war er auch an unzähligen Projekten als Kurator beteiligt.